Der Trommler Testo
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Testo Der Trommler
Der Trommler ist tot; lag unter der Brücke im Schotter, die Stöcke noch in seinen Fäusten.
&Gekr hat er sich selber?, das sagt jetzt sein Lover. Dem gehört in die Eier getreten. Obwohl vielleicht wir auch Schuld daran haben. Wir hätten es ahnen müssen, Kurnpane. Ich höre ihn noch, seine rauhen Schläge, mit denen er die Gitarren vorantrieb,
die Riffs zerfetzte, Phrasen zerschlug. Na, und die Gewitter, die er so losließ, die Soli, wobei die Mähne dem Hexer wie kupferne Schlangen den Kopf umtanzte.
Doch als er zum Schluß den Takt nicht mehr hielt, die Becken zersägte, da stoppte ihn niemand. Ich sehe ihn noch das Tom-Tom zermetzeln. Beschimpft hat er denn ja auch alles und jeden. Die Welt war für ihn zum Scheißhaus verkommen. Ich feixte zu seinen Jereminaden:
Das wäre doch bloß diese Mittelstands-Lyrik, die Chiffren der Satten fürs eigene Elend. Und: ?Warum muß denn gleich die Welt untergehen, wenn?s bloß mit dir selbst bergab und bergab geht?? So redete ich. Ich Arsch überhörte
sein May-Day und jenen Snare-Sound des Todes.
Jetzt muß ich sein Testament vollstrecken. Vermacht hat er mir nur seine fünf Katzen. wovon er zum Schluß noch träumte, das schrieb er
auf rotem Papier mit schwarzem Filzstift. Er wollte nochmal auf Tour wieder gehen, hinauf in das Eis, hinauf in den Norden im Schlitten gefahren von einhundert Wölfen, die Milchstraße durch zum Großen Bären, und schauen, ob noch das Reiterlein glitzert am Sternenwagen, vorn auf der Deichsel Ich werde ihn dort im Schneehaus begraben und auf seiner Brust die Stöcke ihm kreuzen.
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