Der Schwarze Mann Testo
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Testo Der Schwarze Mann
Niemand grüßt mich in der Stadt,
niemand schaut mich an.
Niemand fragt um meinen Rat,
denn ich leb im Bann.
Eltern sagen ihren Kindern: "Seht,
der da ist der schwarze Mann,
der Sonntags wenn ihr in die Kirche geht,
an der Theke steht."
Früher hat mein Väterchen
Leute umgebracht.
Alle haben zugesehn
und dazu gelacht.
Heute sagen sie: "War nichts bekannt.
Hier, sein Sohn hat mitgemacht.
Schickt ihn weit fort und gleich in ein andres Land,
denn er ist verwandt."
Alle warten wieder, dass
es was zu lachen gibt,
ich mordend durch die Straßen ras',
weil man mich nicht liebt.
"Seht euch vor, der Bursche ist gewitzt
-wie er seine Schultern schiebt!-,
dass nicht eines Tages euch ein Messer blitzt,
er die Ohren schlitzt!"
Selber möcht ich furchtbar gern
morden, und nach Maß.
Leider liegt mir aber fern
Blutrausch, Wut und Haß.
Blutet eine Katze vor mir aus,
wird mir schlecht, ich werde blaß.
Leider komme ich, zu mein und aller Graus,
nicht auf meinen Vater raus.
Man erwartet von mir viel
Taten, blutig, wild.
Doch der Natur verrücktes Spiel
machte mich zahm und mild.
Und so tret ich stes am selben Fleck,
lebe ohne rechtes Ziel.
Und ich bleibe, was ich bin: nichts als ein Dreck
und der Kinderschreck.
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