Es Wird Heller Testo
Testo Es Wird Heller
Wenn der Augenblick sich langsam um den Zufall rankt
und Zärtlichkeit in Stahlbeton ihr Recht verlangt,
wenn tausend dirigierende Tambourmajore dirilieren
im brausenden Rondell der Ignoranz,
wenn launische Lakaien in morphingetränkter Nacht
des Morgens zarte Einsamkeit gar hämisch ausgelacht,
wenn Falter honigtrunken ihre Schwingen abmontieren,
ja dann, dann wird es heller, doch nicht ganz.
Wenn Worte tänzeln in verschnörkelt reicher Eleganz,
sich winden um der Nichtigkeit banalen Talmiglanz,
wenn Wortmagie sich in der Elfenbeinfabrik verkriecht,
ja dann, dann wird es heller, doch nicht ganz.
Wenn lüstern der Satyr versonnen seine Zähne bleckt,
und kahl vor Gram die Obrigkeit sich ihre Wunden leckt,
wenn kaiserliche Unzucht keifend um den Ablaß feilscht
im plüscheren Exil der Nostalgie.
Und wenn der Weltschmerz sich in
seinem eigenen Spiegelbild verdingt,
und Rilke Doppelsalti in der Zirkuskuppel springt,
dann lädt die Eitelkeit den Ausverkauf zum Stelldichein,
der Scharlatan stellt dem Genie ein Bein.
Wenn Worte tänzeln, in verschnörkelter Eleganz
sich winden um der Richtigkeit banalen Talmiglanz,
wenn Wortmagie sich in der Elfenbeinfabrik verkriecht,
ja dann, dann wird es heller, diesmal ganz.
Gott denkt in den Genies,
er träumt in den Dichtern
und er schläft
in den übrigen Menschen.
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